Österreichs Privatstiftungen stehen vor entscheidenden Veränderungen. Dr. Martin Preslmayr erklärt in „anwalt aktuell“, warum eine Reform des Privatstiftungsgesetzes unverzichtbar ist, um Kapitalabflüsse zu verhindern und den Wirtschaftsstandort zu stärken.
Dr. Martin Preslmayr fordert dringend Reformen für Österreichs Zukunft.
Dr. Martin Preslmayr, renommierter Wiener Rechtsanwalt und Gründer der Kanzlei preslmayr.legal, gilt als Experte im Stiftungs- und Erbrecht und berät zahlreiche Unternehmerfamilien in Fragen der Nachfolge und Vermögenssicherung. Im Artikel „anwalt aktuell“ 01/2108 informiert er über die geplante Novellierung des Privatstiftungsgesetzes und hebt die große Bedeutung dieser Reform für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor. Er argumentiert, dass ohne eine zeitnahe und umfassende Anpassung des Gesetzes die Attraktivität der österreichischen Privatstiftung massiv gefährdet wäre.
Preslmayr sieht in der Novelle die Chance, zentrale Schwachstellen des bestehenden Systems zu beheben und eine Abwanderung von Kapital ins Ausland zu vermeiden. Besonders wichtig ist ihm die Stärkung der Mitwirkungsrechte von Stiftern und ihren Familien, um das Familienvermögen langfristig zu sichern und für nachfolgende Generationen zu bewahren. In der aktuellen Gesetzeslage verlieren Stifter oftmals den Einfluss auf ihr eingebrachtes Vermögen, was das Modell der Privatstiftung für viele potenzielle Stifter weniger attraktiv macht.
Er fordert deshalb eine Verkleinerung des Stiftungsvorstands und eine Aufwertung des Aufsichtsorgans, um die Rolle der Stifterfamilie innerhalb der Privatstiftung zu stärken. Diese strukturellen Änderungen sollen die Governance verbessern und die Transparenz erhöhen, sodass die österreichische Privatstiftung nicht nur für heimische Unternehmer, sondern auch im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig bleibt.
Abschließend betont Dr. Preslmayr, dass eine solche Reform nicht nur rechtliche Sicherheit schaffen, sondern auch die wirtschaftliche Basis Österreichs stärken würde. Ohne Reform sieht er erhebliche Risiken für den Standort Österreich und warnt vor einem langfristigen Abfluss von Vermögen und unternehmerischer Initiative ins benachbarte Ausland, wie etwa nach Liechtenstein.
Quelle: anwalt aktuell, 01/2018
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